Flying Curls
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Welpenerziehung

Welpenerziehung auf hundeart !


Viele denken die Wichtigste beim Erziehen der Welpen sei die Mutterhündin - das mag auch bei anderen Hunden so sein, bei meinen ist das anders und ich kann euch natürlich nur von meinem Rudel und meinen Beobachtungen erzählen....


Klar, in den ersten Lebenswochen der Welpen ist die Mutterhündin für alles zuständig - pflegen - putzen- säugen - bis zu Nahrung vorwürgen, wenn sie sie auf feste Nahrung umstellt.... dies kann 3 Wochen, aber auch 5 Wochen oder länger dauern - dies macht jede Hündin anders und wie es ihr am Besten passt und ich passe mich da mit zufüttern jeweils der Hündin an. Doch wenn die Welpen spitze Zähne bekommen und immer rabaukiger werden - zieht sich die Hündin meiner erfahrung nach immer mehr zurück und ihr wird es zunehmend zuviel. Die Rudelmitglieder - bei uns hautpsächlich die Rüden übernehmen die Manschaft dann fliessend und entlasten zunehmend die Mutterhündin. Sie weissen die  Kleinen zurecht, falls sie zu frech werden oder auch nur den Ansatz zum frechwerden zeigen. Sie zeigen was mein und dein heisst und es ist faszinierend, wie sie richtiggehend Situationen provozieren, um die Kleinen dann zurechtzuweisen. So legt sich auch Snoopy mit einem tollen Knochen mitten zwischen die Kleinen und kaut genüsslich an seinem Knochen - sobald sich ein Welpe nähert knurrt er heftig - und zwar so kurz, plötzlich und heftig, dass alle erschrecken. Auch Besucher ;-) . Phantom steigert es sogar soweit, dass er den Knochen (oder das Spielzeug) liegen lässt und dann so tut als würde er weglaufen - kaum kommt ein Welpe in die Nähe des Spielzeugs, dreht er sich plötzlich und heftig um, um dem Welpen zu sagen: "wage es ja nicht - auch wenn ich nicht nebendran bin ist das meins." Natürlich passiert den Welpen dabei nichts - aber sie sind jeweils sehr beeindruckt! (auch interessant, da Phantom sich sonst alles von wirklich jedem wegnehmen lässt und absolut niemals knurrt - dies ist also wirklich ein spezielles Welpenerziehungsprogramm von ihm ;-)    )
Natürlich dürfen die Welpen auch niemals einem erwachsenen Hund in den Schwanz oder sonstwohin zwicken - da sind die erwachsenen Hunde knallhart und weisen den Welpen kurz und heftig zurecht.
Dies sind Grundlagen, von denen wir auch als Menschen sehr pofitieren. Die Welpen haben dann schon gelernt, was stopp bedeutet - dass man nicht einfach zwicken darf, dass man Respekt vor erwachsenen Hunden zeigen soll - wie man sich unterordnet - was bedeutet meins und deins und vieles mehr.... alle unsere Welpen hatten bis jetzt eine super Beisshemmung!

Sehr viele Welpen wachsen nur mit der Mutterhündin auf
und da die Mutterhündin sehr bald gestresst wird - wird diese dann zunehmend von den Welpen getrennt, damit sie sich mal oder endlich erholen kann. Es gibt Züchter, die glauben die Welpen erziehen sich dann schon gegenseitig. Dies ist meiner Meinung nach nicht möglich und so habe ich dann schon von Welpen gehört, die schon mit 7 wochen oder sogar schon mit 5 Wochen von einander getrennt wurden (also Einzelhaft), da sie sich gegenseitig blutig bissen . Dass sich daraus schwierige Hunde entwickeln ist irgendwie ja logisch - denn wenn sie die Grundanstandsregeln schon in diesem Alter nicht lernen, wie soll dann ein Mensch sie dem Hund beibringen ?  Nicht das es nicht möglich wäre, dies weiss ich nicht ,  doch oft landen gerade diese Hunde bei Menschen die noch nie einen Hund hatten und mit so einem Hund natürlich total überfordert sind !!!

Doch klar trenne auch ich oft die erwachsenen Hunde weg
, wenn Besuch kommt. Warum? Sobald ein Hund knurrt - ist das bei vielen Menschen gleichbedeutend mit "böser Hund" . Da muss ich dann erklären was und warum die erwachsenen Hunde den Welpen zurechtweisen und das Snoopy wirklich kein "böser" Hund ist - hihi - ausgerechnet der..... aber eben... ihr versteht sicher was ich meine .... doch es könnten so viele Menschen davon lernen - ein kurzes, heftiges " pfui" - oder" aus" oder "nein" egal was - aber so dass der Welpen erschrickt und beeindruckt ist , dies im richtigen Moment und der Welpe weiss was wir meinen. Lange Erklärungen wie: du böser Hund das darfst du aber nicht - kapiert ein Hund nunmal nicht wirklich und schon gar nicht 10 min. später ... wir haben höchstens 2 Sekunden Zeit zum reagieren, damit der Hund eine Verbindung herstellen kann - Hunde wissen das und handeln deshalb punktgenau richtig !
Und auch wie hart und konsequent die Erwachsenen in der wichtigen Prägungsphase sind aber auch wie sie dann immer mehr ihre Regeln lockern - die Kleinen auch mal am anderen Ende vom Spielzeig ziehen lassen und Anfangen mit ihnen rumzutoben  (so mit 12 Wochen) ist beeindruckend und macht Spass zu sehen. Nun sind die Grundlagen anscheinend klar gelegt und wer, was, wann, wie und wie lange bestimmen die erwachsenen Hunde.

Im Gegensatz dazu:
Wie machen wir Menschen es?
Der Welpe darf fast alles er ist ja noch so klein und soooo süss - das Leineziehen merkt man ja kaum - und er freut sich doch so - und sovieles ist doch so lustig ...  auch finden viele Menschen einen Welpen der jeden und alles bestürmt sooooo selbstsicher und doch soooo nett! Wenn die Hundis dann allerdings grösser werden, ist vieles nicht mehr so lustig - das Leineziehen wird anstrengend , das Bestürmen finden sowieso Nichthundehalter gar nicht mehr lustig und vieles andere wird ebenfalls sehr anstrengend ....

o.k. ich gebs ja zu auch ich kann nicht so streng sein wie ich müsste - und auch ich kann dem Charme eines jungen verspielten Hundes nur schwer widerstehen und trotzdem versuche ich es...

Von Anfang muss der Welpe bei mir Sitz machen wenn Velofahrer, Reiter, Jogger entgegenkommen - sie werden in solchen Situationen IMMER von mir ins Sitz abgerufen - Hochstehen ist "nein"- an der Leine gezogen wird nicht - da gehts keinen Meter vorwärts, sondern genau in die andere Richtung... usw.

Wenn man das von Anfang an konsequent macht kommt der Hund gar nicht auf die Idee, dass man Velofahrern oder sonstjemandem überhaupt hinterherrennen könnte.... mich anschauen und zu mir herkommen wird von mir natürlich belohnt - verbal, mit Leckerli oder Spiel  und es funktioniert wirklich sehr gut - Bis jetzt hat noch nie einer meiner Hunde einen Velofahrer, Reiter oder Walker belästigt - egal, ob ich mit einem oder vier Hunden unterwegs bin !!! Doch es kostet konsequente Aufmerksamkeit, Ruhe, Zeit und Geduld. Aber glaubt mir es ist viiiiiel einfacher mit einem Welpen, als mit einem grossen Teenager, der sich verschiedene Unarten schon angewöhnt hat.


Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Eindruck unserer Welpenerziehung mitgeben und nochwas - kein einziger meiner Hunde oder Nachwuchshunde hat Probleme mit Artgenossen - keiner ist aggressiv oder ein Beisser und ich kann jeden der Nachwuchshunde in mein Rudel nehmen (z.B. Urlaub/Zuchtrecht) und weiss es funktionert - ist das nicht toll? Ich geniesse dies auf jeden Fall....






sandra.jenzer@sunrise.ch
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